Baku ist für uns Fahrradfahrer eine Sackgasse. Es geht entweder nach Süden in Richtung Iran, nach Norden durch Dagestan oder gradeaus mit der Fähre übers kaspische Meer
Iran ist die vollkommen falsche Richtung, für Dagestan gibt es Reisewarnungen und die Fähre hat keinen festen Fahrplan, fährt vielleicht erst in zwei Wochen und ist auch sonst ein kleines Abenteuer.
Wir entscheiden uns für Dagestan, allerdings ganz "schnell" mit dem Zug durch nach Astrachan - wir haben ja ein Russlandvisum. Der Zug braucht über 23 Stunden, bringt aber auch Überraschungen mit sich. Der Grenzübergang ist noch nicht so lang für Ausländer geöffnet, der aktuelle Lonely Planet sagt noch, dass man da nicht durchkommt. Es gibt nicht viele Ausländer in dem Zug, wir sind also mal wieder Attraktion. Die russische Grenzerin macht mit ihrem Smartphone noch ein Foto von Jans Pass - weil sie noch nie einen ausländischen Pass gesehen hat.
Wir kommen im Dunkeln in Astrachan an und freuen uns über einen sehr netten Couchsurfing-Kontakt.
Am nächsten Tag geht es mit viel Seitenwind Richtung Kasachstan. Wir haben zwischendurch ganz schön Schieflage, es sieht so aus als ob wir eigentlich seitlich umfallen müssten... Die Einheimischen meinen es ist zwei Tage zuvor ein Sturm vorbeigezogen,der hier ganz schön Chaos engerichtet hat. Es seien noch die Ausläufer davon.
Über Nacht kommen wir bei einer Familie in einem Dorf unter, das zu einem Volk namens Nagei gehört. Die Häuschen sind gemütlich eingerichtet. Nur an Internet mangelt es, die Leitung ist saulangsam. Gasprom ist deren direkter Nachbar. Vor jedem Haus, in drei Meter höhe, führt ein quietsch gelbes Rohr Gas in die Häuser. Natürlich wird das Rohr alle 5,6 Meter gestützt. Sieht aus wie etwas seltsame Umrandungen für die Häuser der Bewohner. Aber diese Bauweise ist uns bereits ab Georgien begegnet. Ist wohl noch ein Überbleibsel der Sovjetzeit.
Wacker, wacker! MuP
AntwortenLöschenHallo ihr zwei Lieben.
AntwortenLöschenEin bisschen schwermütig lese ich immer Eure Berichte. Gerne wäre ich bei der ein oder anderen Fahrt bei Euch! Ich freue mich für Euch dass ihr Euren Traum lebt! Macht weiter so!
Viele Grüße und frohes weiterradeln!
Guido